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Warum du unbedingt dein eigener Gesundheitsexperte werden solltest

Mit der Gesundheit ist es wie mit so vielen anderen Dingen im Leben: Der Wert wird es dann deutlich, wenn das Gegenteil eingetreten ist. Licht schätzen wir besonders, wenn der Strom ausfällt, Geld gewinnt an Bedeutung, wenn das Konto leergeputzt und der Monat noch lang ist und Gesundheit rückt in den Fokus, wenn wir eine Symptomatik wahrnehmen, die uns in unserem Leben beeinträchtigt. Plötzlich fragen wir uns, was wir tun müssen, um wieder gesund zu werden und laufen von einem Experten zum anderen in der Hoffnung das passende Medikament, die "richtige" Intervention oder den entscheidenden Hinweis zu bekommen, damit die Krankheit endet und alles wieder wird wie vorher.

Zwei Dinge werden dabei manchmal leider vergessen: 

1. Oft war dieses "vorher" ein Teil des Problems und 

2. Wir alle sind Individuen und das trifft auch auf unsere Erkrankung zu. 

 

Eine Diagnose entsteht aufgrund einer Schnittmenge von Symptomen. Das bedeutet: Taucht eine gewisse Anzahl und Kombination von Symptomen auf, wird daraus eine Diagnose abgeleitet. Aufgrund der Diagnose wiederum sind bestimmte Medikamente oder Maßnahmen angezeigt, die anderen Menschen mit den gleichen Symptomen nachweislich geholfen haben. Was du nun selbst noch dazu beitragen darfst, ist die Frage danach, was dir außerdem noch helfen könnte, um deine Symptome zu lindern, dich besser zu fühlen, deine Erkrankung zu bewältigen, denn Krankheitserleben ist individuell. Kurzum: Du solltest Experte für deine Gesundheit werden. Hier teile ich 5 gute Gründe dafür mit dir:: 

 

1. Du bist der Experte für deinen Körper, für deinen Geist und für deine Seele!

Niemand kennt deinen Körper, deinen Geist, deine Seele besser als du selbst. Indem du dich über deine Erkrankung informierst und ein Verständnis für deine Symptome, für die für dich in Frage kommende Behandlungsoptionen und mögliche Nebenwirkungen entwickelst, kannst du fundiertere Entscheidungen über deine Behandlung treffen. 

 

2. Wissen ist Macht!

Das Wissen deines behandelnden Therapeuten oder Arztes ist Expertenwissen, dass dir beschreibt, wie die Erkrankung sich in der Regel zeigt, wie sie in der Regel behandelt werden kann - ein extrem wichtiger Baustein, damit du deine Symptome einordnen kannst und eine Idee davon bekommst, wie du wieder genesen kannst.

Dein Wissen über dich ist genau so wichtig! Umso besser du deine Symptome beschreiben kannst, deine Gefühle in Worte fassen kannst, deine Wünsche für den Heilungsprozess teilen kannst und du dir auch klar darüber bist, was du bereit bist für deine Genesung zu tun, umso mehr Wissen vereint sich, um die beste Behandlungsmethode für dich auswählen zu können!

 

3. Selbstwirksamkeitserfahrungen sind ein wichtiger Baustein auf dem Weg zur Heilung!

Indem du selbst zum Experten für deine Krankheit wirst, nimmst du eine aktivere Rolle und Verantwortung in deiner eigenen Gesundheitsversorgung ein. Du bist nicht mehr nur passiver Empfänger von therapeutischen Interventionen oder gar Opfer deiner Umstände (Krankheit), sondern ein informierter Partner, der eine Idee davon hat, was ihm helfen könnte!

 

4. "Nebenprodukte" der Erkrankung wahrnehmen und berücksichtigen!

Eine Erkrankung kann oft Ängste und Unsicherheit auslösen. Indem du dich zu einem Experten für deine Krankheit entwickelst, gewinnst du ein Gefühl der Kontrolle zurück. Du lernst dadurch deine Ängste und Unsicherheiten anzunehmen und dich darum zu kümmern, dass sie kleiner werden, indem du aktiv Entscheidungen triffst, die deiner Genesung zuträglich sind. 

 

5. Selbstfürsorge unterstützt die Heilung! 

Die Auseinandersetzung mit deiner eigenen Gesundheit kann dazu beitragen, dass du insgesamt besser auf dich achtest. Du wirst sensibler für Veränderungen in deinem Körper und kannst frühzeitig reagieren, um mögliche Probleme zu vermeiden oder zu behandeln. Selbstfürsorge schenkt dir letztlich den Mut, für dich und deine Gesundheit loszugehen! 

 

Gesundheit ist letztlich immer eine Form von Bildung und Persönlichkeitsentwicklung. Dabei kann es hilfreich sein, dich mit anderen Betroffenen auszutauschen (Selbsthilfegruppen), Podcast-Interviews mit Menschen zu hören, die eine ähnliche Diagnose haben, Betroffenen-Bücher und auch Fachliteratur zu lesen usw., um zu schauen, was bei dir gleich ist, was die Unterschiede sind, welche Folgen das für dein Krankheitserleben und deine Behandlung hat. Der Austausch mit anderen schafft Verbindung und Entlastung: Du bist nicht allein. 

Solltest du auf deinem Weg professionelle Unterstützung benötigen, bin ich gerne für dich da!

 

Alles Liebe!

Svenja Lotze